Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

hier müßt ihr mal hinfahren ...
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mampfi
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Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mampfi »

Tag1:

Die erste Etappe gestaltete sich heute sehr durchschnittlich - 371 KM. Zum Schluss kurz vor Luxemburg gab es ein paar, kaum nennenswerte, Regentropfen.
Das Navi hält…. (erinnert mich irgendwie an „Taft“). Diesmal also kein gebrochenes Gehäuse oder gebrochene Halterung. Erwähnungswert ist vielleicht noch die mangelhafte Mittagstisch Versorgung in der Pfalz. Wir haben wirklich über eine Stunde einen Mittagtisch in verschiedenen kleinen Örtchen gesucht – Fehlanzeige. Erst die Stadtmitte von Landau, welche nicht auf der Route lag, brachte mit einem sehr durchschnittlichen Paprikaschnitzel die Lösung. Bilder gibt es heute noch keine. Nicht mal die Kühe die vor 3 Jahren hinter dem Hotel grasten, waren heute anzutreffen.
Keine Sorge….. es wird auf jeden Fall noch besser…
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mopedfahrer
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mopedfahrer »

Hallo Mampfi,
nach Wetterbericht bekommst du Morgen bereits englisches Wetter.

Gruß

mopedfahrer
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twored
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von twored »

mampfi hat geschrieben:Nicht mal die Kühe die vor 3 Jahren hinter dem Hotel grasten, waren heute anzutreffen.
Hallooo? Die sind doch schon längst aufgegessen.. omg
Servus! Peter
:biker:
Silber im Haar, sonst aber so, wie man war.. :zwinker:
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mampfi
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Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte- Etappe 2

Beitrag von mampfi »

Nachtrag Etappe 2: 435 KM

Es nieselt, während wir am Frühstückstisch sitzen. Zuhause würden wir so garantiert keine Tour starten. Heute ist das anders, wir sind im Urlaub und müssen…….
Das Gepäck ist schnell verstaut, wir treffen noch einen Effjot Fahrer aus Hamburg. Der wird noch kurzerhand interviewt, wo er herkommt (Spanien & Pyrenäen) und wählte wegen dem Wetter die „Nordroute“.
Kaum losgefahren, änderte das Wetter von Nieselregen in Nebel. Immerhin, trocken bei wenig Sicht. Man kann es kaum glauben, daß ein „kleines Land“ wie Belgien so viele Bolz gerade Strecken hat. Beinahe am Einschlafen, bemerkte ich gerade noch daß die Ortsschilder anders aussahen und wir wussten, jetzt sind wir in Frankreich.
Das aufregendste am ganzen Tag waren einmal mehr die Tankstellen. Als noch genügend drin war kam eine Tankstelle an der anderen. Muß man aber tanken, kommt keine. Als ich ein mulmiges Gefühl im Magen hatte und anhielt, konnten wir die Schnellstrasse über einen Serviceausgang verlassen und in den tiefergelegenen Ort fahren und dort 18,49 von möglichen 19 Litern tanken. Puh…das war knapp.
Ansonsten flaches Land keine Kurven und die Autofahrer fahren wie Schlafkappen. Das ganze zog sich ganz schön und wir trafen um 17:30 Uhr in Calais ein.
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Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte- 3.Etappe

Beitrag von mampfi »

Etappe 3: 363KM

Völlig unerwartet, holt uns der Wecker um 6:45 Uhr aus dem unruhigen Schlaf. Nur das nötigste wird erledigt, die Koffer in aller Eile gepackt (ist auch alles drin?).
7:18 Uhr rauf aufs Mopped und ab zur Ablegestelle der Fähre nach Calais. Passkontrolle mit Klapphelm kein Problem (wie ging das eigentlich früher) Papiere ausgedruckt.
Lane 20 sagt die Dame im Kabäuschen deren Muttersprache Französisch war und die sich sichtlich schwer tat die Lein Zwentie einigermaßen auszusprechen.
Wir sind natürlich die ersten. Weit und breit keiner zu sehen. Mit der Zeit trudeln dann auch die anderen mitreisenden ein. Schnüffelhunde nehmen noch Wohnmobile und Autos unter die Nase.
Von uns wollen sie nichts wissen. Die Pride of Burgundi, unser Fähre, die schon bessere Zeiten gesehen hat nahm alles in ihren Bauch auf und transportierte uns mit gelegentlich spürbaren Schwankungen sicher in den Hafen von Dover.
Kaum zu glauben konnten wir jetzt zum ersten Mal die Sonnenblende des Helmes herunterklappen. Feinstes Wetter mit 27° in Großbrittannien!!! Ein Großteil der Tour führte uns über sogenannte A Strassen (vergleichbar unserer Landstrassen) südlich um London herum. Die Strassen waren sehr schön, allerdings fahren die Briten viel zu langsam und alle wie in einer Perlenschnur. Überholmöglichkeiten haben hier Seltenheitswert.
Dank der Zeitgutschrift von einer Stunde trafen wir um 16:30 Uhr in Coventry im IBIS Hotel ein. Nach einer erholsamen Dusche entdeckten wir im Ort zwei nette Pubs.
Einige kühle „Lager“ und die Reiseberichte ließen den lauen Abend stilvoll zu Ende gehen.
Morgen geht es ganz ohne Wecker auf die Tour nach Holyhead.
Dazu morgen mehr….
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mampfi
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mampfi »

Nachtrag Etappe 4: 286KM

Es ist herrlichstes Sonnenscheinwetter als wir in Coventry vom IBIS Hotel starten. Die Routenwahl „Autobahn vermeiden“ stellt sich relativ schnell als nicht so prickelnd heraus. Endlose Kreisverkehre hintereinander und wie in einer Perlenschnur fahrende Engländer. Kurzum grausam.
Das Navi wird kurzerhand in „Kurvenreiche Strecke“ umprogrammiert. Schnell ändern sich die Strassen und man kann schon von unten erkennen daß es jetzt den Berg hinauf geht. Vor mir in einiger Entfernung Motorradfahrrer! Eine hier selten gesehene Spezie!! Die 12einhalber ist jetzt, trotz ihres erheblichen Gesamtgewichtes in ihrem Element. Schwuppdiwupp sind die Burschen eingeholt. Gerade will ich sie überholen, biegen sie rechts in ein Kiosk ein. Wir hinterher, es war eh eine Pause fällig.
Wir sind auf dem Horseshoepass und das kiosk heißt, ohne Witz, Ponderosa. Da werden Kindererinnerungen wach.
Der Kaffee ist nicht besonders. Plötzlich spricht mich ein Engländer aus der Gruppe an die ich überholen wollte. Mit wenigen Worten ist es mir gelungen eine recht unterhaltsame und informative Unterhaltung zu führen, die natürlich hauptsächlich Bikerinhalte hatte.
Er meinte sie wären auf einem Art Treffen in Kilray und wir könnten dazustoßen, nachdem ich ihm erzählte wie wir fahren wollen. Alle Daten wurden ausgetauscht mit Tel. Nr. etc.pp.
Die Fahrt geht weiter und schnell wird klar daß man diese kleinen Sträßchen nicht über noch 180KM fahren kann. Das Navi wird umprogrammiert und die nächste Stufe der kurvenreichen Strecken gewählt.
Es wird nicht wirklich besser. Immer noch sind die Straßen viel zu schmal um eine einigermaßen Geschwindigkeit für diese Entfernung zu erreichen.
Abermals wird die Einstellung geändert und wir kommen auf schönen langgezogenen Kurven in unserem Tagesziel Holyhead an.
Ein typisch englisches Zimmer mit entsprechend verspieltem Interieur erwartet uns. Bei einem gemütlichen Abendessen geht der Tag zu Ende.
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mampfi »

Etappe 5: 263 KM

Wegen der Fähre brauchen wir heute wieder den Wecker. 6:15 Uhr! Schlägt das Ding Alarm. Alles ist schon gepackt und nach einer kurzen „Katzenwäsche“ geht’s zum Frühstück, welches unsere Vermieterin mit großem Engagement kredenzte.
7:30 Uhr geht es bei Regen auf die Fähre. Diese ist wesentlich kleiner als vor 3 Jahren. Allerdings hat man auch den Eindruck daß es nicht so hektisch zugeht.
Pünktlich um 11:30 Uhr legt die Fähre in Dublin an. Der Regen hat sich schon lange verzogen. Der Küste entlang geht es bei sonnigem aber windigen Wetter zu unserem Etappenziel kurz vor Belfast in ein schnuckeliges kleines Hotel weil wir kein Bed & Breakfast fanden.
Das Guinness schmeckt erstaunlich gut nachdem man sich an dieses gewöhnt hat.
Morgen startet dann das erste Highlight der Tour welches auf 2 Tage gefahren wird.
Die „Causeway Costel Route“ Die Küstenstrasse in Nordirland. Inkl. Aller Scenic Routes iszt dieser Abschnitt 350KM lang. Dieser wird auf 2 Tage aufgeteilt.
Der Standort des Motorradtreffens ist gefunden und passt nahtlos an das Ende der Causeway Costel Route. Da bin ich mal gespannt, ob wir die Engländer Sonntagabend dort antreffen.
Bilder kann ich vorerst noch keine reinstellen, weil ich mit dem alten Laptop ohne Kartenleser unterwegs bin und momentan keine Möglichkeit habe Bilder vom Photo heunterzuladen. Die werde ich dann zu gegebener Zeit nachreichen.
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mampfi »

Etappe 6: 70KM

Es regnet als wir kurz vor Belfast starten. In Irland ja nichts Außergewöhnliches. Wir fahren also los und warten bis der Regen aufhört. In Irland hört es ja bekanntermaßen auch so schnell mit Regnen auf wie es anfängt.
Jedoch nicht heute….. Es regnete in einer Heftigkeit wie es uns bisher nur von Österreich, der Eifel und in der Toskana bekannt war.
Wir fahren also die vorgesehene Route, sehen vor lauter Regen beinahe die Hand nicht vor Augen, als ich plötzlich links eine Werbetafel eines Cafes sehe. Völlig durchnässt betreten wir das Cafe und werden auf das herzlichste begrüßt. „A Weather for the Dogs“ meint ein anwesender Gast. „And for German Bikers“ erwidere ich keck. Alle haben wir herzlich darüber gelacht. Während unserer Trocken und Beratschlagungsphase wurde uns darauf ein B&B ganz in der Nähe vermittelt.
Was wir hier an Gastfreundschaft erfahren duften, kann man fast nicht glauben. Um die Klamotten zu trocknen wird extra ein Raum beheizt. Ich bekomme Zugang zu seinem privaten WLan, es wird uns angeboten, daß er uns mit nach Belfast nimmt (halbe Stunde Autofahrt), weil er seinen Sohn eh dorthin bringen muß. Gerne nehmen wir die Einladung an. Nur mit Pullis und langen Hosen bekleidet, leiht er uns uns noch seine Regenjacke und die seiner Frau damit wir in Belfast nicht klitschnass werden. Während der Fahrt stellt sich heraus, er ist selbst Biker hat aber seine Transalp verkauft, weil er letztes Jahr nur 22 Meilen gefahren ist. Ausgestattet mit Adressen in Belfast Rufnummern von sich, seinem Handy und von 2 Taxiunternehmen werden wir vor dem Titanic abgesetzt. Zurück per Zug in Whitehead, holt er uns auch noch von Bahnhof (10KM einach) ab weil keines der Taxis kommen konnte.
Abends bekommen wir noch Plätze in einem Restaurant vermittelt, in dem seine Tochter bedient. Was will man mehr? Wir haben heute die kürzeste aber mit Sicherheit die interessanteste Etappe hinter uns gebracht.
Es wäre wohl sehr unhöflich wenn wir nach nur einer Nacht weiterfahren würden. Deshalb wird kurzerhand die Route umgestellt und wir bleiben, sozusagen aus Dankbarkeit, eine weitere Nacht bei ihm.

Davon weiß er aber noch nichts……
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mampfi »

Etappe 7: 150KM

Nachdem sich der Regen verzogen hatte, starteten wir um die Causeway Costal Road fortzusetzen. Zumindest ein Stück für heute. Über völlig verlassene Strassen entlang der Küste führte uns die Route für heute von Whitehaed zum Slemish Mountain.

Die heute gefahrene Strecke wird morgen schnell übersprungen um bei Carnlough erneut in die Causeway Costal Route einzusteigen.
Mitunter auf dem Programm: Die Sagenumwobene "Torr Road"

P.S.
Bilder wollte ich hochladen, aber trotz Haus WLan dauerte es anscheinend zu lange, so daß eine Server Fehlermeldung erschien. Das Hochladen der Bilder kann somit definitiv erst nach der Rückkehr erfolgen.
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mampfi »

Etappe 8: 200KM

Ein neuer Tag ein neues Glück. Der Regen hat sich verzogen und wir starten, nachdem wir uns bei unserem B&B Vermieter nochmals herzlich bedankten, zur „Causeway Costal Route“. Das Stück das wir davon schon gestern fuhren ist schnell überbrückt.
Die Causeway Costel Route kann man Worten kaum beschreiben. In schönen Kurven bietet sie Aussichten auf das Meer wie man sie wohl nur aus Reisekatalogen kennt. Ein Absrecher auf einer der sogenannten Scenic Route führt uns zur Torr Road und schließlich zum Torr Head.
Die Torr Road hat auf kürzesten Streckenabschnitten Steigungen und Gefälle von 16%. Der Ausblick aufs Meer ist grandios. Anders kann man es nicht beschreiben. Im entlegensten Winkel schließlich liegt verlassen auf einem Hügel der Torr Head, ein ehemaliger Stützpunkt völlig verlassen und verfallen. Nur eine Handvoll Touristen und 3 Einheimische die sich über die Beschaffenheit des Anstiegs erkundigen, ansonsten sind dort wesentlich mehr Schafe als Menschen anzutreffen.
„Stony and slippery“ meine Antwort an den netten älteren Engländer, was ihn offenbar dazu bewog vom Aussichtsturm fern zu bleiben.
Die letzte Etappe sollte heute die Unterkunft „Portneal Lodge“ in Killrea sein. Jene Unterkunft die uns die englische Motorradgruppe auf dem Horseshoe Pass empfohlen hatten. Wir staunten nicht schlecht als die Engländer noch da waren. Sie hatten wohl auch einen Tag Regenpause eingelegt. Nach einer herzlichen Begrüßung, Versorgung per Fastfood aus dem Ort und vielen leckeren Guinness ging der Tag zusammen mit den Engländern lustig zu Ende.
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mampfi »

Etappe 9: 220KM

Ebenso herzlich wie gestern die Begrüßung fand auch heute die Verabschiedung statt. Während die Engländer erneut schlechtes Wetter erwartete, sieht es für die Westküste (unser Reiseziel) Irlands sehr viel besser aus.
Erwähnenswert von der Fahrt ist ein kleiner Pass zu nennen der mit völlig kurioser Streckenführung in völliger Abgeschiedenheit mit völlig schlechter Fahrbahndecke aufwartete.
Freiwillig waren da nicht mehr als 40 – 50 Km/h drin.
Zeitig um 14:30 Uhr treffen wir in unserem heutigen Tages Ziel „Sliabh Liag“ ein. Die höchsten Klippen Irlands, die bis zu 560m direkt ins Meer abfallen.
Nachdem wir uns bei gutem Essen stärkten und in der Bar auch gleich ein B&B, also ein Zimmer reservierten, hatten wir genug Zeit uns in den befahrbaren Teil der Klippen mit 174m Höhe unter die Räder unter die Füße und vor das Objektiv des Photos zu nehmen.
Wie üblich klingt der Tag mit Guinness und Whisky aus…..
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mampfi »

Etappe 10: 285 KM

Beim Frühstück in Garrick sitzen 2 Engländer neben uns, die mich irgendwie an die 2 alten aus der Muppetshow erinnern… aber gut….
Es sind heute größere Strassen geplant. Wir fahren quer runter Clifdon, da macht es wenig Sinn kleinste Strassen zu nehmen. So kommen wir auch zügig voran. Die letzten 60 KM ohne Tankstelle führt wieder durch eine einmalige Wildnis. Zwischendurch kommen wir durch einen Touri-Ort in dem es nur so wimmelt. Menschliche Bedürfnisse erzwingen dort aber einen Halt. Während wir wechselweise das WC aufsuchen, wird jeweils der wartende von Kindern eines Fahrensvolkes angebettelt. „One euro for something to drink“ sagt er mir. Ich gab per Gesten zu verstehen kein Englisch zu können. Das war scheinbar so schlecht gelogen, was den kleinen nicht abhielt, genauso mit Gesten und zupfen an der Jacke auf seinen angeblichen Durst aufmerksam zu machen. Ich entschied mich nichts zu geben, worin ich sofort bestätigt wurde, weil wohl ein Bruder sein schmutziges T-Shirt hebt und erbettelte Münzen in einen sichtlich schweren Beutel steckte. Schnell erreichen wir Clifdon das dafür bekannt ist in kühner Weise direkt an die Klippen gebaut zu sein. Wir fahren in den Ort der sichtlich von Touristen gerne besucht wird. Am Ortseingang direkt neben der Tankstelle weist ein braunes Schild den Weg zur „Sky Road“ welche in einem Bogen bei ordentlicher Steigung auf die Klippen führt und grandiose Blicke auf den Atlantik gewährleistet. Es wäre müßig das Worten beschreiben zu wollen. Dafür gibt es Bilder sobald wir wieder Zuhause sind. Das erste B&B das ich in Augenschein nahm wurde scheinbar von einem Transvestiten geführt. Das hätte mir nichts ausgemacht, aber der fehlende Parkplatz für das Mopped ließ uns alsbald eine passende Bleibe finden. Während der Suche nach dem Abendessen stellt sich ein stechender Schmerz im Sprungelenk links ein. Während dem Abendessen wurde dieser ständig intensiver. Beim zurückgehen um uns für die Kneipen fertig zu machen wurde dieser Schmerz so stark daß ich ihn nicht mehr aushielt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht liege ich im Bett und krümme mich vor Schmerzen. Mit 100mg Diclofenac, einer Mixtur Homöopatischer Kügelchen und meinem hochgelegten und gekühlten Fuß fiel ich leicht fiebrig in den Schlaf. Kann ich morgen fahren? Brauche ich die große Nummer vom ADAC? Waren meine letzten Gedanken bevor ich einschlief………..
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mampfi »

Etappe 11: 365KM

Die Mixtur und 12 Stunden Schlaf haben wahre Wunder vollbracht. Schon in der Nacht war der Gang zum WC ohne große Probleme möglich. Nach dem Aufwachen und dem erneuten Gang aufs WC, läßt nur noch beim kompletten auftreten einen leichten Schmerz feststellen.
Großes aufatmen……….Ich bin wieder, den Umständen entsprechend fit. Schnell werden die Koffer gepackt und der Frühstückraum aufgesucht. Interessiert fragt der Wirt nach meinem Befinden. Er scheint sichtlich erstaunt, nach den gestrigen Schmerzen mich im Vollbesitz meines Appetits vorzufinden.
Beim nachordern von Toast fragt er wo wir heute noch hinwollen. Nach Dublin, meine Antwort, morgen geht die Fähre. Da schlägt er uns vor noch den „Wild Atlantic Way“ bis Galway zu nehmen. Wir würden dann sowieso auf die M6 Autobahn kommen und zügig in Dublin eintreffen. Eine Empfehlung die sich auszahlte. Der Wild Atlantic Way führt direkt am Atlantik Ufer über 125 KM nach Galway. Ein scheinbar einwandfrei ausgebautes Sträßchen, welches aber immer wieder völlig unangemeldet mit Senken aufwartet, welche das (überladene) Fahrwerk voll einfedern lassen. In Galway angekommen führt uns der Weg auf die mautpflichtige (1 Euro) M6 Autobahn. Gerade so einigermaßen Position eingenommen, sehe ich am linken Strassenrand einen Biker stehen, der gerade die SOS Notrufsäule in Anspruch nehmen will. Aus 130 Km/h ist zügig runtergebremst. Wie ich anhalte sehe ich daß der Engländer mit seiner Triumph Tiger einen Platten hat. Ich sagte zu dem sichtlich verduzten Biker: „You have a Puncture? No Problem, i have a Tool in my Package to fix the Tyre“ In Sardinien durch zwei eingefahrene Nägel damals furchtbar genervt, packte ich ein Reifenreparaturset ein und jetzt vor dem völlig überraschten Engländer aus.
Zusammen wird die Bedienungsanleitung studiert. Das heißt ich übersetze den deutschen Text, der Engländer schaut sich die Bilder an. Während wir an seiner Tiger rumfummeln, führen die 2 Frauen „Smalltalk‘“ In geschätzten 10min ist der Reifen geflickt und der völlig baffe Engländer streckt mir 2 20er Euroscheine hin. Ich lehne ab, mit dem Hinweis daß man sich unter Bikern doch gerne hilft. Er will aber hartnäckig etwas geben. Ich sage ihm OK 10 Euro mit dem Hinweis daß das Set 25 Euro gekostet hat und jetzt ca. die Hälfte verbraucht sei. Einen 10er hat nicht, so werden es doch 20 Euro die aus einer englischen in eine deutsche Hosentasche wandern. Ich biete ihm an gemeinsam weiterzufahren, sollte noch etwas sein. Erstaunt fahre ich mit 110 – 120 Km/h hinter ihm her. Anscheinend hat er meinen Hinweis, mit einem auf diese Art reparierten Reifen nur 60 zu fahren in Meilen verstanden. Nach ca. 30KM trennen sich unsere Wege weil die Suzuki nach einer Tankstelle schreit.
Obwohl auch die Engländer auch nach Dublin wollen haben wir sie trotz forscher Fahrweise nicht mehr gesehen. Ich hoffe es geht alles gut für sie.
Jetzt sitzen wir im IBIS Dublin, ich packe mein betagtes T61 Laptop aus und muß leider feststellen, daß die fürchterliche Kompression im inneren des Topcases seinen Tribut zollte und das Display zerstörte. So schreibe die Berichte der letzten beiden Tage, weil ich gestern wegen der Schmerzen nix schreiben konnte.
Das ist der letzte Tag in Irland. Genau genommen beginnt morgen die Heimreise. Die Fähre geht um 8:45 Uhr Bis Gloucester (Sprich: Glauster) müßen wir runter.
Dazu morgen mehr……
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mampfi »

Etappe 12: 385KM

Es wird immer schwieriger einen Bericht zu schreiben. Der nicht mehr funktionierende Bereich auf dem Laptop ist heute noch größer geworden. Eine Bedienung ist kaum mehr möglich. Unter Umständen muß ich die folgenden Berichte Zuhause nachreichen. Wenigstens sind es ja auch nicht mehr viele.
Auch heute gibt es kaum etwas zu berichten. Wir legten um 8:40 Uhr mit dem Schnellboot ab. Mit sagenhaften 65 Km/h !!! über die Irische See nach Holyhead in 2 Stunden. Das ist ne Nummer. Um 10:45 Uhr hatten wir noch 365 Km vor uns. Deshalb wählten wir die schnellste Verbindung. Als kurios kann man vielleicht noch bezeichnen, daß wir durch Zufall in der gleichen Raststätte eine Pause einlegten wie vor 3 Jahren.
Die „Schlagzahl“ ist offenbar die gleiche geblieben. Weiter wäre vielleicht noch erwähnenswert, daß es in England eine inoffizielle Höchstgeschwindigkeit gibt. Offiziell sind es ja 70 mph / 113 km/h die man fahren darf. Aber alle fahren exakt 130 km/h. Dem haben wir uns angeschlossen, so daß wir zügig unseren heutigen Stopp Cloucester (Glauster) erreichten.
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Re: Mampfis Irlandrundfahrt Teil 2 -Nordhälfte-

Beitrag von mampfi »

Etappe 13: 365KM

Wir starten ohne Druck und wollen uns noch die Cathedral von Gloucester anschauen. Dort soll Harry Potter gedreht worden sein.
Es gibt nur eine Cathedral und so fahren wir dort hin. 3,9KM. Die Enttäuschung ist groß. Eine Mini Kirche. Harry Potter ist dort garantiert nicht gedreht worden. Weil wir Zeit haben und das Wetter prächtig ist, nehmen wir einen kleinen Umweg in Kauf und fahren über Stonehenge. Eintritt wollen wir dieses mal nicht bezahlen. Das haben wir vor 3 Jahren gemacht, aber ein kleiner Schnappschuss durch den Zaun soll es schon sein wenn wir schon mal da sind.
Die Enttäuschung ist groß als wir Stonehenge erreichen. Nein, die Steine sind nicht übereinander gefallen !!! Aber die Strasse die direkt an Stonehenge vorbeiführte und praktisch einen direkten Blick auf das sonderbare Stein Ensemble ermöglichte, wurde gesperrt und zurückgebaut! Intelligent werden jetzt so alle Touris abgefangen und systematisch zu den Kassen und zu den Zubringer Züglein geführt. Pure Abzocke !!!
Schnell lassen wir Stonehenge hinter uns und erreichen nach strikter Einhaltung der innoffiziellen englischen Höchstgeschwindigkeit, Folkestone. Folkestone ist der Empfangs und Verabschiedungsort für die Tunnel Reisenden. Wir müssen morgen 19,5 KM bis zum Fährenterminal fahren.
Mit einem kleinen Spaziergang und einem Abendessen klingt der letzte Tag in England aus.
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